Julia Gruner

Eine Ausstellung anlässlich der Erscheinung von Julia Gruners Kienbaum Artists‘ Book.

Julia Gruner hat die 19. Edition des Kienbaum Artists‘ Book mit dem rätselhaften Titel UNIVERSAL AZO FIZZ eine Dekonstruktion gestaltet. Anlässlich des Erscheinens des Buches wurde eine Ausstellung mit Werken von Julia Gruner eröffnet – teilweise aus der Sammlung Kienbaum und ergänzt durch Leihgaben der Künstlerin und der Galerie Judith Andreae. 

Julia Gruner lotet in ihrer künstlerischen Arbeit die Grenzen des Mediums Malerei aus.
Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit ist hierbei die experimentelle Erforschung des Materials Farbe – als eines der zentralen Elemente von Malerei – in ihren chemischen, physikalischen und materialästhetischen Eigenschaften.

Ausgangspunkt für das Buch wie auch die Ausstellung war ihre Werkserie Domestic Paintings. Für diese erstellt Julia Gruner hochaufgelöste Scans von alltäglichen Haushaltsflüssigkeiten und -materialien. Ihr Interesse gilt den Farben und den Materialeigenschaften von z. B. Zahnpasta, Mundwasser, Shampoo, Speiseöl, Frischhaltefolie oder auch Putzhandschuhen. 

Der Ausstellungsbereich im Kienbaum Headquarter wird auf einer Seite komplett von einer 13 Meter langen Wandarbeit erfüllt. Was dort zu sehen ist, erinnert an Aufnahmen, die entweder mit einem Weltraumteleskop oder einem Mikroskop gemacht wurden. Dort kann man sich in den Detailreichtum verlieren, was diese Haushaltsflüssigkeiten auf der Scanneroberfläche veranstalten, wie sie sich vermischen, abstoßen und reagieren. Es entsteht ein sehr farbenreiches, abstraktes Bild das kein Anfang und kein Ende zu haben scheint und zeigt Julia Gruners Spiel von
Kalkulation und Zufall beim Zusammenmixen
oder -matschen der unterschiedlichsten
Haushaltsflüssigkeiten.

Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich kleinere gerahmte Arbeiten. Diese sind zwar nicht so immersiv wie die Wandarbeit, aber ebenso farbintensiv, nicht weniger rätselhaft und detailvoll. Die gerahmten Arbeiten zeigen Ausschnitte, die für die Künstlerin als eigenständige Kompositionen funktionieren.
Ihre Vorgehensweise lässt sich gut in ihrem Künstlerbuch nachvollziehen.

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