2025 | Julia Gruner | Universal Azo Fizz - Eine Dekonstruktion
Julia Gruner lotet in ihrer künstlerischen Arbeit die Grenzen des Mediums Malerei aus. Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit ist hierbei die experimentelle Erforschung des Materials Farbe – als eines der zentralen Elemente von Malerei – in ihren chemischen, physikalischen und materialästhetischen Eigenschaften. Beispielsweise benutzt sie Farbe als Material zur Herstellung dreidimensionaler Arbeiten, untersucht Farbpartikel, die beim Malprozess übrigbleiben, unter dem Mikroskop oder experimentiert mit dem Scannen farbiger Flüssigkeiten. Dabei fließen naturwissenschaftliche, kunsthistorische und wahrnehmungstheoretische Überlegungen genauso in die Arbeit ein wie alltägliche Dinge.
Ihr KIENBAUM ARTISTS‘ BOOK hat Julia Gruner aus ihrer Werkserie Domestic Paintings entwickelt. Für diese erstellt sie hochaufgelöste Scans von alltäglichen Haushaltsflüssigkeiten und -materialien. Ihr Interesse gilt den Farben und den Materialeigenschaften von z. B. Zahnpasta, Mundwasser, Shampoo, Speiseöl, Frischhaltefolie oder auch Putzhandschuhen.
Das Buch mutet einer wissenschaftlichen Analyse der häuslichen Malmittel an, mit denen sie sehr ästhetische abstrakte Bilder erschafft.
Über die Künstlerin
Julia Gruner lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Köln. Sie studierte Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Katharina Grosse, bei der sie 2015 als Meisterschülerin abschloss. Ihre künstlerische Arbeit wurde mit verschiedenen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, unter anderem Arbeitsstipendien der Stiftung Kunstfonds und der Kunststiftung NRW, sowie dem Förderpreis für Bildende Kunst der Stadt Düsseldorf und dem GWK-Förderpreis Kunst. Mit einem Stipendium des DAAD verbrachte sie 2018 drei Monate in der SASG Residency in Seoul, Südkorea. 2019 folgte ein Aufenthalt in London im Rahmen der Elephant Lab Residency. Julia Gruners Arbeiten werden national und international ausgestellt, unter anderem im Museum Kunstpalast Düsseldorf, der Kunsthalle Wilhelmshaven, der Galeria Municipal do Porto, dem Westfälischen Kunstverein Münster oder dem Dortmunder Kunstverein, und befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen, wie der Sammlung Kienbaum.