Pia Fries
Eine Ausstellung im Kienbaum Headquarter
Zu den jüngsten Arbeiten von Pia Fries Tektonische Bildgefüge aus Farbreliefs und Farbspuren sowie weißen, nahezu monochromen Bildflächen sind charakteristisch für die Arbeiten der Malerin Pia Fries. Als Bildträger dienen der Künstlerin dabei die grundierte Holzplatte und das Papier. So arbeitet die Künstlerin in ihren grossformatigen Holztafeln neben den Ölfarben mit dem Siebdruck. Parallel dazu entstehen Arbeiten auf Papier. Die jüngste Werkreihe versammelt unter dem Titel „pylon und parapylon“ Werke, die von objektähnlicher Dinghaftigkeit sind. Pia Fries entwickelt in beiden Medien ihre Bildsprache in einem dialogischen Prozess. Folgerichtig und beinahe leichthändig balanciert sie malerische, skulptural anmutende und lineare Formelemente zu der ihr eigenen Bildsprache.
Neben der individuellen Geste wird die Beschaffenheit des Farbmaterials – ob wässrig, luzide, cremig oder pastos – gleichermaßen wie das Zusammenwirken von Farbkonsistenz, Bildträger und verwendetem Werkzeug bildwürdig. Farbe ist bei Pia Fries nicht nur visuelle Erscheinung; die Bildhaftigkeit entsteht vor allem durch geformte Materie. Das Weiß ist mal Bildgrund, mal Bildelement. Mal teilt es farbige Flächen, mal scheint es durch farbige Strukturen hindurch. Das Weiß – gleich in welcher Beschaffenheit und Gestalt – fungiert dabei vielleicht als Pause: als Stille in einem Dialog der Farben und Formen, der Ebenen und Räume. Eine Art weißes Rauschen, das innenbildliche Kräfte, Formationen und Gefüge offenkundig werden lässt.
Linda Karohl-Kistmacher
KIENBAUM ARTISTS‘ BOOK | 2022
Für das 16. Kienbaum Artists‘ Book adaptiert Pia Fries ihre künstlerische Arbeitsweise auf das Medium Buch. Als Malgrund dient ihr diesmal eine Publikation über die Papierherstellung aus Bambus mit zahlreichen Holzschnitten. Pia Fries löst die japanische Bindung der Originalpublikationen, so dass die Seiten ein Querformat bilden mit der Paginierung in der Mitte. Die Holzschnitte überarbeitet sie sowohl zeichnerisch mit Farbe, fügt weitere grafische oder bildliche Elemente ein und überklebt oder überdruckt Partien mit anderen Materialien. Die Publikation über die Papierherstellung hat sie dreimal überarbeitet und stellt sie im Kienbaum Artists‘ Book wie drei Kapitel vor, die ein Thema variieren.
Mehr Infos hier.