2008 | Richard Allen Morris | it´s just a certain sound I´m after
«He is like what Rousseau was to other painters in Paris…»
(John Baldessari über Richard Allen Morris)
Morris Werke zeugen von einer Auseinandersetzung mit der Malerei und dessen verschiedenen Entfaltungsmöglichkeiten. Sein KIENBAUM ARTISTS‘ BOOK, das zweite in Chronologischer Reihenfolge, ist eine Abfolge der unterschiedlichen Richtungen seines Oeuvres. Ein Großteil der abgebildeten Werke befindet sich in der Sammlung Kienbaum. Ergänzt wird das Bildmaterial durch ein Interview des Künstlers mit dem Kunsthistoriker Michael Krajewski.
Über das künstlerische Werk
Das Fundament seiner Kunst ist im Abstrakten Expressionismus zu finden, insbesondere in der New York School: Wilhelm de Kooning, Robert Motherwell und Franz Kline beeinflussten maßgeblich seine Arbeit. Seit den 1960er Jahren erprobt er unterschiedliche Medien der Malerei, führt das Bild an die Grenze zu Objekt und Relief und pendelt voll Witz und Ironie zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. In einer intensiven Auseinandersetzung mit Werken von Giotto, Toulouse-Lautrec, Daumier oder Kirchner führt Morris in den 1960er Jahren einen malerischen Dialog mit dem klassischen Motiv in einer radikalen Reduktion formaler Mittel, indem er Teile der Komposition nicht farbig ausführt, sondern die intendierte Farbgebung lediglich handschriftlich vermerkt. Sein Werk erlebt über die Jahre starke Entwicklungen. Werkserien wie die „Guns“ und „Heads“ sind in unterschiedlicher Ausprägung figürlich. Parallel oder später entstandene Serien wie die „Grids“ und Leinwandcollagen, weißen hingegen deutliche abstrakte Züge auf.
Über den Künstler
Richard Allen Morris wurde 1933 in Long Beach, Kalifornien geboren. Nach einem Einsatz im Koreakrieg auf einen
Flugzeugträger, zog er nach San Diego, wo er heute noch lebt. Eine Ausbildung als Künstler brach er bereits nach wenigen Tagen ab und begann „einfach zu malen“. Werke von Morris befinden sich unter anderem im Museum of Contemporary Art, San Diego, Museum of Contemporary Art, Los Angeles, im Museum Haus Lange, Krefeld, Museum für Moderne Kunst, Frankfurt und Museum St. Gallen.
Seine Werke waren in Einzelausstellungen bei Häusler Contemporary Zürich (2021), im Museum of Contemporary Art, San Diego (2019), Galerie Anke Schmidt, Köln (2014) in der Peter Blum Gallery, New York (2009) und im Museum Haus Lange, Krefeld (2004).