2021 | Jonathan Lasker | Early Drawings and White Form Paintings
>>Zur frühen Malerei und Zeichnung von Jonathan Lasker
Das Werk von Jonathan Lasker wird gern als skurril bezeichnet und ist doch eines der einflussreichsten der zeitgenössischen abstrakten Kunst. Ihm gelingt es, in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren, einer Zeitspanne, in der alles in Fluss geriet, wo Abstrakter Expressionismus, Minimalismus, Farbfeldmalerei ihre formale Verbindlichkeit einbüßten, Themen wie Referenziali-tät, Figuration, unverstellte Stofflichkeit und Körperlichkeit, gar Momente des Dekorativen und Bildnerischen umzusetzen. Die gediegenen Gemälde und Objekte der 1960er Jahre hatten formal ausgedient, es kam zu einem Rückgriff auf kunstgeschichtliche Quellen, die in Gestalt von New Image Painting, Mustern und Dekorationen neue künstlerische Inhalte provozierten. Kurzum, die Abstraktion, so wie sie Jonathan Lasker zur Anwendung brachte, war in der Postmoderne angekommen. Der Band zeigt eine Reihe schöner Vorstudien auf Papier sowie mit großformatigen Ölbildern von 1977 bis 1981 ihre bildnerisch radikale Umsetzung.<<
(Snoeck)
(Text (eng./dt. Beilage) von Richard Kalina, 96 S. mit 90 farbigen Abbildungen, Format 24,5 x 29,5 cm, Hardcover)
Über das Künstlerische Werk
Jonathan Lasker ist ein amerikanischer Maler. Seine Karriere begann Ende der 70er Jahre in New York, wo Farbfeldmalerei und Minimal Art die angesagten Kunstrichtungen waren. Lasker entzog sich dieser und – wohl bemerkt davon beeinflusst – entwickelte seinen eigenen Stil. In den letzten vier Dekaden erarbeitete er sich eine Sprache, die auf ein festes, immer wiederkehrendes Repertoire aufbaut. Insbesondere verwendet er Linien, Rastermuster und undefinierbare, abstrahierte Formen wie z. B. in Luck or Math. Lasker definiert dieses Vokabular als „image kit“, dass dem Betrachter zur Verfügung steht, nicht um dem Werk eine festgelegte Bedeutung zuzuschreiben, sondern vielmehr um eine Idee zum Entstehungsprozess des Bildes zu vermitteln. Anfänglich produzierte er vorwiegend großformatige Malereien, Ende der 80-Jahrer begann er sich auch kleineren Formaten zu widmen, bei denen die Vielseitigkeit und die Liebe zum Detail auffallen.
Über den Künstler
Jonathan Lasker studierte von 1975 bis 1977 an der School of Visual Arts in New York, anschließend am California Institute of the Arts. Ihm wurden große Soloausstellungen im Musée d’art moderne et contemporain Saint-Étienne (2015), K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Düsseldorf und Mu-seo Reina Sofía Madrid (2003), sowie im Stedelijk Museum Amsterdam (1998) gewidmet. Mit seinen Werken ist er unter anderem im Museum Ludwig in Köln, in der Sammlung Goetz München und in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen in den USA vertreten.